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Exkursion ins Stadtmuseum Radolfzell

Am Dienstag, den 20.05.2025, ging es für die Klasse SG13/2 im Rahmen des GGK-Unterrichts ins Stadtmuseum Radolfzell.

Am Dienstag, den 20.05.25, ging es für die Klasse SG13/2 im Rahmen des GGK-Unterrichts bei Frau Engler ins Stadtmuseum Radolfzell. Anlass war die eindrucksvolle Sonderausstellung zum Nationalsozialismus und seinen Spuren in unserer Region – „Radolfzell 1933 – 1948_Diktatur. Krieg. und danach."
 
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Radolfzell hatten Erinnerungsstücke aus ihren Kellern, Dachböden oder alten Familienschränken beigesteuert – Briefe, Fotografien, Gegenstände aus dem Alltag oder dem Krieg. Diese privaten Zeugnisse ließen uns unmittelbar nachvollziehen, wie tiefgreifend der Nationalsozialismus in das Leben einer scheinbar ruhigen Kleinstadt eingriff.
 
Wir erfuhren, wie das NS-Regime die Gesellschaft Radolfzells kontrollierte und jeden Lebensbereich der Menschen durchdrang: Schule, Freizeit, Kinderzimmer und Familienplanung. Auf eindrucksvolle Weise wurde uns zu letzterem Aspekt erklärt, dass „Muttersein" als höchste Pflicht der Frau im NS-Staat galt, und dass es eine staatliche Auszeichnung (Goldenes Mutterkreuz) gab, die eine Mutter für 8 oder mehr Kinder bekam. Zudem zeigte die Ausstellung sehr deutlich, wie all jene deutschen Kinder von Grund auf systematisch manipuliert wurden. Denn auch das Spielen diente im Nationalsozialismus einem Zweck: Es sollte die Kinder zu treuen, gehorsamen Mitgliedern des NS-Staates erziehen und sie auf den Krieg vorbereiten. Besonders schockierend war für uns die Erkenntnis, dass Radolfzell 1937 zu einem Standort bewaffneter SS-Einheiten wurde. Die Kaserne beherbergte bis Kriegsende wechselnde SS-Einheiten, die nachweislich für Leid, Verbrechen und Einschüchterung auch in der umliegenden Region verantwortlich waren.
 
Wir gingen nachdenklich, aber auch bereichert aus dieser Ausstellung. Viele von uns spürten erstmals so intensiv, wie Geschichte nicht nur in Büchern steht, sondern vor Ort geschehen ist – mit ganz realen Folgen für unsere Stadt und ihre Menschen. Der Ausflug hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.
 
 
- Sarah Olijnyk
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