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Carla Bickel erhält besondere Anerkennung der Kultusministerin

Schülerin der Mettnau-Schule erhält Urkunde für zweitbesten Abiturschnitt des Landes Baden-Württemberg 

Carla Bickel (rechts) präsentiert stolz die Urkunde neben Schulleiter Matthias Libruks (links)
 
Es muss schon ein besonderer Anlass sein, wenn man als Schülerin persönlich von der Kultusministerin Theresa Schopper angeschrieben wird. Ein solcher Brief wurde der Schülerin Carla Bickel vom neu ernannten Schulleiter der Mettnau-Schule Matthias Libruks überreicht. Den Brief mit Urkunde der Kultusministerin erhielt der Schulleiter vor den Herbstferien nicht ganz unerwartet.

Im Nachgang zum Abitur im Schuljahr 2020/2021 wurden die Schulleitungen aufgefordert, die beiden besten Abiturergebnisse der Schule an das Kultusministerium zu übermitteln. Auf Grundlage der übermittelten Ergebnisse wurden dann die zehn besten Abiturientinnen und Abiturienten an den Beruflichen Gymnasien zu ihrem hervorragenden Abschneiden von der Kultusministerin schriftlich beglückwünscht.

Im Abiturjahrgang 2021 gab es an der Mettnau-Schule gleich drei Schülerinnen mit der Traumnote 1,0. Entsprechend der erreichten Punktzahl wurden die zwei besten an das Kultusministerium gemeldet. Bereits an der Abiturfeier mutmaßte der scheidende Schulleiter Wolfgang Gutmann, dass er aufgrund der erreichten Punktzahl von 887 von maximal 900 möglichen Punkten sehr damit rechne, dass Carla Bickel einen Brief von der Kultusministerin erhalten werde. Mit dieser Vermutung sollte er recht behalten.

Carla Bickel hat mit ihrer Leistung das zweitbeste Abiturergebnis an einem Beruflichen Gymnasium in Baden-Württemberg im Abiturjahr 2021 erzielt. Für ein solches Ergebnis muss man in nahezu allen Fächern die maximale Punktzahl von 15 Notenpunkten und auch in den schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen die Maximalpunktzahl erhalten. Dies ist Carla Bickel gelungen, obwohl sie dem Jahrgang angehörte, der aufgrund der Corona-Verordnung lange Zeit nicht in Präsenz, sondern im Fernunterricht beschult wurde und somit schwierige Bedingungen hatte, sich auf das Abitur vorzubereiten.

Befragt nach den Gründen für das herausragende Ergebnis gibt Carla Bickel an, dass sie an der Mettnau-Schule durchweg tolle Lehrkräfte hatte, die sie sehr gefördert hätten. Insbesondere habe sie auch die Zeit im Fernunterricht nicht als Nachteil empfunden. „Meine Lehrkräfte haben sich in kurzer Zeit auf den Unterricht per Video eingestellt. Die Arbeitsmaterialien wurden uns online vor dem Unterricht zur Verfügung gestellt und zur Unterrichtszeit per Videobesprechung bearbeitet und besprochen. Dies hat wunderbar funktioniert. Vor allem mit der Einführung von Microsoft Teams wurde der digitale Austausch zwischen Lehrkräfte und Schüler/innen optimiert."

Über das Lob an seine Lehrkräfte freut sich auch der Schulleiter Matthias Libruks, der zuvor stellvertretender Schulleiter und zudem als Abteilungsleiter verantwortlich für die Organisation des Abiturs an der Mettnau-Schule war. „Die Corona-Pandemie hat alle am Schulleben Beteiligten vor neue Herausforderungen gestellt und die Umstellung des Unterrichts auf digitalen Unterricht war eine deutliche Mehrbelastung für die Kolleginnen und Kollegen" stellt er fest. Andererseits habe die Situation einen ziemlichen Innovationsschub im Bereich der Digitalisierung ausgelöst. „Dass ausgerechnet in einer solchen Situation eine Schülerin nahezu die volle Punktzahl im Abitur erreicht hat, spricht dafür, dass die Kolleginnen und Kollegen durchweg gute Arbeit geleistet haben, aber auch, dass Carla Bickel ein hohes Maß an Selbstorganisation und Motivation besitzt."

Carla Bickel besuchte bis zur 10. Klasse das Nellenburg-Gymnasium in Stockach. In der 10. Klasse machte sie im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung ein Praktikum im Westpfalzklinikum in Kaiserslautern und durfte auch mit in den Operationssaal. Seither stand für sie fest, dass sie Medizin studieren und Ärztin werden möchte. Daher wurde sie auf das Sozialwissenschaftlichen Gymnasium an der Mettnau-Schule mit dem Profil „Gesundheit und Pflege" aufmerksam, das mittlerweile in das Profil „Gesundheit und Biologie" umbenannt ist. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich im Profilfach mit humanbiologischen und medizinischen Fragestellungen und werden auf ein mögliches Studium in den Bereichen der Biowissenschaften und auf medizinische Studiengänge vorbereitet. „Vor dem Hintergrund meines Berufszieles war das genau das passende Profil und ich konnte mich verstärkt mit den Fächern beschäftigen, die meinen Interessen entsprachen" merkt Carla Bickel an.

Gut ein Drittel aller Abiture in Baden-Württemberg, werden an den Beruflichen Gymnasien erworben. Mit der Einführung der Beruflichen Gymnasien vor 55 Jahren sollten sich Schülerinnen und Schüler bereits vor Beginn eines Studiums entsprechend Ihrer Neigung spezialisieren und mit entsprechend großem Vorwissen in das Studium starten können.
Der Schulleiter der Mettnau Schule Matthias Libruks sieht Carla Bickel daher als Paradebeispiel, dass dieses Ziel von den Beruflichen Gymnasien erreicht wird. „Ein großer Teil der Schülerinnen und Schüler studiert im Anschluss an das Berufliche Gymnasium in Studiengängen entsprechend der besuchten Profile, auch wenn man natürlich eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung erwirbt und daher nicht auf eine bestimmte Studienrichtung festgelegt ist."

Auch Carla Bickel bleibt ihrem Profil treu und will weiterhin Medizin studieren. Aktuell macht sie daher ein Vorpraktikum an der Universitätsklinik in Freiburg und bereitet sich so auf das wahrscheinlich im Herbst 2022 beginnende Medizinstudium vor. „Mit einem solchen Ergebnis sollte der Studienplatzvergabe wohl nichts im Wege stehen", ist sich Matthias Libruks sicher. Einzig die Wahl des Studienortes steht für Carla Bickel noch nicht fest. Neben Freiburg stehen München und Tübingen hoch im Kurs, aber noch hat sie etwas Zeit, um sich hierüber klar zu werden und genießt die Zeit in Freiburg.
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